PM: Gleichwertige Lebensverhältnisse? Nur mit Gleichstellung!

Gleichwertige Lebensverhältnisse? Nur mit Gleichstellung!

Die große Koalition stellte gestern in Berlin die Ergebnisse der Kommission „Gleichwertige Lebensverhältnisse“ unter dem Vorsitz von BMI, BMEL und BMFSFJ vor. Die genannten 12 Maßnahmen sollen helfen, Ressourcen gerechter zu verteilen und so strukturschwache Regionen in ganz Deutschland zu stärken.  Ein Vorhaben, das grundsätzlich zu begrüßen ist.

Der Ausführung der einzelnen Maßnahmen fehlt es jedoch an gleichstellungspolitischer Perspektive. Dabei sind es zumeist junge Frauen, die aus strukturschwachen und ländlichen Gebieten abwandern. Es sind Frauen, die weniger mobil sind als Männer und häufiger allein für die Kinderbetreuung oder die Pflege der Eltern zuständig. Kurz, Frauen sind von Strukturschwäche anders betroffen als Männer.

Die Gleichstellung zwischen Mann und Frau steht aufgrund der strukturellen Hemmnisse in ländlichen Räumen besonderen Herausforderungen gegenüber. „Eine Politik, die soziale Bedarfslagen der Menschen aufgreift“ muss daher geschlechtsspezifische Unterschiede in der Bedarfslage beachten und bei der Umsetzung von Maßnahmen entsprechend berücksichtigen. 

Um wirklich gleichwertige Lebensverhältnisse zu erreichen und eine gleichberechtigte Teilhabe für alle in allen Lebensbereichen zu sichern, gilt es Gleichstellung als Querschnittsziel explizit in den Maßnahmen zu verankern.

Ein zukunftsfestes, nachhaltiges Deutschland kann nur ein geschlechtergerechtes Land sein! 

Susanne Löb

Sprecherin der Bundesarbeitsgemeinschaft kommunaler Frauenbüros und Gleichstellungsstellen